Ein feierliches Hochamt am 22. Jänner 2017 um 9.00 Uhr in der Klosterkirche am Rennweg im 3. Gemeindebezirk eröffnete das Jubiläumsjahr der Wiener Salesianerinnen.
Mit der „Missa o Virgo Simul Et Mater“ für fünf Stimmen von Giovanni Pierluigi da Palestrina (ca.1525–1594), gesungen von der Capella San Filippo, feierten die Ordensschwestern nicht nur das 300-jährige Bestehen ihres Klosters, sondern auch den 450. Geburtstag des Ordensgründers Franz von Sales.
Weitere Termine im Jubiläumsjahr stehen fest: Am 13. Mai ein Dankgottesdienst anlässlich der Grundsteinlegung vor 300 Jahren, am 14. Mai ein spiritueller Nachmittag mit geistlichen Impulsen und Musik sowie die Möglichkeit zur besinnlichen Begehung einiger Räumlichkeiten in der Klausur. Am 11. Juni zelebriert Kardinal Christoph Schönborn einen Dankgottesdienst und im August wird der hl. Johanna Franziska, der Mitbegründerin des Ordens und Freundin des hl. Franz von Sales, feierlich gedacht. Mit dem Fest der sieben seliggesprochenen Märtyrerinnen des Heimsuchungsklosters von Madrid wird das Jubiläumsjahr abgeschlossen.
Das Kloster in Wien wurde 1717 von der Kaiserin Wilhelmine Amalia, der Witwe Kaiser Josefs I., als Witwensitz und als Bildungsstätte für junge Mädchen aus dem verarmten Adel oder gehobenem Bürgertum gestiftet. Sie selbst verbrachte hier ihren Lebensabend, hier starb sie am 10. April 1742 und wurde in der Gruft des Klosters inmitten der Schwestern begraben.
In Österreich gibt es zwei Niederlassungen der Salesianerinnen: in Wien-Rennweg und in Hall in Tirol. Derzeit leben in Wien in Klausur 9 Schwestern. Sie führen ein kontemplatives Leben, lassen aber an ihrem Gebet und ihrer Stille auch andere teilnehmen (Tage der Stille, Kloster auf Zeit in der Klausur des Klosters sowie Einkehrnachmittage und monatliche Anbetungsabende). Im Orden der Salesianerinnen finden sowohl junge Frauen als auch Witwen und reife Frauen (bis zum 60. Lebensjahr) Aufnahme.
Der Orden von der Heimsuchung Mariens wurde 1610 vom hl. Franz von Sales und der hl. Johanna Franziska von Chantal in Frankreich gegründet. Ursprünglich als karitativ wirkender Frauenorden gedacht, wurde er jedoch 1615 auf bischöflichen Entscheid zu einem kontemplativen Klausurorden umgewandelt. Heute leben in 162 selbständigen Klöstern mehr als 4000 Schwestern über die ganze Welt verstreut.
Für mehr Info: www.salesianerinnen.at