Don Bruno Bignami, Präsident der Stiftung „Mazzolari“, ist Postulator im Seligsprechungsverfahren des aus Bozzolo stammenden Don Primo Mazzolari (1890-1959). Die Eröffnung des diözesanen Verfahrens wurde gestern, am 18. September 2017 ,in der Kathedrale von Cremona begangen, wie die italienische Nachrichtenagentur SIR am selben Tag berichtete.
In den nächsten Monaten werden Zeugen angehört, die Don Mazzolari kannten. Das Verfahren bezeichnet Don Bignami nicht als „Schlacht“, in der es um den Sieg gehe, sondern als Verfahren, das dazu diene, das Glaubenszeugnis einer Person anzuerkennen.
Don Primo Mazzolari zählt zu den bedeutendsten Figuren der katholischen Kirche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Entschieden widersetzte sich der Presbyter, Schriftsteller und Partisan dem Faschismus, der Gewalt und der Ungerechtigkeit. Für verfolgte Juden und Antifaschisten organisierte er Verstecke und rettete ihr Leben.
Papst Franziskus bezeichnete Don Mazzolari als „Pfarrer Italiens“, als er Bozzolo und das Grab Don Primos bei einem privaten Besuch am 20. Juni 2017 aufsuchte. Don Mazzolari habe fest an die Kirche geglaubt und sei seiner Zeit voraus gewesen, erklärte damals der Papst. Daher habe er leiden und Kritik ertragen müssen. Seine Fürsorge habe den am Rand der Gesellschaft lebenden Menschen gegolten, die er stets gesucht habe. Don Primo habe ein Leben mit und für die Armen geführt, stellte Papst Franziskus fest. Der Besuch von Papst Franziskus in Bozzolo war von großer Bedeutung für die Anerkennung der Werke, die Don Primo Mazzolari im Dienst für die Kirche vollbrachte.