Gestern fand in Berlin die Fachtagung des Zukunftsforum Familie e.V. (ZFF) „Wieviel brauchen Kinder? Gleiches Existenzminimum für alle!“ statt, an der gut 80 Interessierte aus ganz Deutschland teilnahmen. Mit dieser Fachtagung steigt das ZFF intensiv in die Debatte um die Höhe des kindlichen Existenzminimums ein. Die Fachtagung zeigte Schnittstellenproblematiken zwischen Sozial-, Steuer- und Unterhaltsrecht auf und skizzierte mögliche Lösungen.
„Eine schlüssige und in der Höhe realitätsgerechte Definition des Mindestbedarfs von Kindern stellt eine wichtige Voraussetzung für die Lösung von Schnittstellenproblemen dar“, erläutert Prof. Dr. Notburga Ott. „Darüber hinaus bildet eine einheitliche Definition einen systemübergreifenden Bezugspunkt, von dem aus sich in verschiedenen Rechtsgebieten ein Mindestbedarf ableiten lässt,“ so Ott weiter.
Die Vorsitzende des ZFF, Christiane Reckmann, resümiert: „Kinder brauchen mehr! Seit 2009 setzt sich das ZFF für die Einführung einer Kindergrundsicherung ein. Diesem Prozess vorgelagert werden müssen grundsätzliche Überlegungen zu einem einheitlichen Existenzminimum für alle Kinder. Die heutige Tagung hat Reformoptionen aufgezeigt, die die aktuelle Struktur der Familienförderung mittel- bis langfristig kindorientiert, armutsfest und gerechter machen können.“
Das ZFF wurde 2002 auf Initiative der Arbeiterwohlfahrt gegründet. Der familienpolitische Fachverband setzt sich für die Interessen von Familien ein und kämpft für soziale Gerechtigkeit in der Familienpolitik. Für das ZFF ist Familie dort, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, Sorge tragen und Zuwendung schenken. Neben Gliederungen der AWO sind dort unter anderem die Bundesvereinigung der Mütterzentren, der Progressive Eltern- und Erzieherverband (PEVNW) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Elterninitiativkindergärten organisiert. Seit 2009 setzt sich das ZFF im Rahmen des Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG für eine Kindergrundsicherung in Höhe von 536 Euro ein. Weitere Informationen unter www.kinderarmut-hat-folgen.de.