Die traditionelle Heilig-Land-Kollekte erfolgt am Karfreitag. Der Präfekt der Kongregation für die orientalischen Kirchen, Kardinal Leonardo Sandri, erinnert daran in einem Brief an die Bischöfe in aller Welt. Darin schreibt er auch von Dankbarkeit des Papstes für die Großzügigkeit der Spender.
Wie der argentinische Kurienkardinal betont, sollten die Christen im Nahen Osten die „Unterstützung“ sowie die „Nähe“ der Weltkirche spüren.
Jerusalem, die Mutterkirche
Deshalb ruft Kardinal Sandri alle zu „Großzügigkeit“ und zu einer „konkreten wirtschaftlichen Hilfe“ auf, sowie zum ständigen Gebet für die christlichen Gemeinschaften in der Region. Auf dem Spiel stehe das brüderliche Band, das die universale Kirche mit der Mutterkirche von Jerusalem vereint.
Die Lage sei „nicht einfach“, insbesondere in Irak, Syrien und Ägypten, wo die Christen die „Ökumene des Blutes“, von der Papst Franziskus oft spricht, am eigenen Leib erfahren.
Die Christen im Nahen Osten — so betonte der Kurienkardinal — müssten täglich gegen die Versuchung kämpfen, ihr Land zu verlassen oder sogar ihren Glauben aufzugeben.
Sie seien auch oft „Formen der Unterdrückung und Diskriminierung“ ausgesetzt und deswegen sei es sowohl „schwierig“ als auch „sehr wichtig“ die Hoffnung zu bewahren.
Heilige Stätten, Krankenhäuser und Schulen
In seinem Schreiben erinnert Sandri auch an die Papstaudienz vor den Mitgliedern der Vereinigung der Hilfswerke für die Ostkirchen ROACO („Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali“), am 16. Juni vorigen Jahres, in deren Verlauf er die Restaurierungsarbeiten in der Geburtskirche in Bethlehem und der Ädikula der Grabeskirche in Jerusalem hervorgehoben hatte, sowie die Notwendigkeit der Erhaltung der Heiligen Stätten und Heiligtümer, als Welterbe der Christenheit.
Großzügigkeit in der Karfreitagskollekte sei notwendig, um den notleidenden Katholiken in der Region zu helfen, aber auch für die Instandhaltung von Schulen — Orte der Begegnung zwischen Christen und Muslimen — sowie von Spitälern, Kliniken, Pflegeheimen und Hospizen, die „die Kranken und die Bedürftigen, die Flüchtlinge und die vom Kriegsschrecken betroffenen Menschen aller Altersgruppen und Religionen“ aufnehmen.
Sandri ruft zum Schluß auch dazu auf, die Pilgerfahrten zu fördern, weil sie für die Christen im Heiligen Land eine „wesentliche Ressource“ seien. Etwa 30 Prozent der Christen in Betlehem und Jerusalem seien für ihren Lebensunterhalt abhängig von den Pilgern. (pdm)