Am Montag, den 8. Mai wird die internationale Päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ mit einer „Olivenbaum-Zeremonie“ drei Baustellen in den Orten Bartella, Karamless und Karakosch einweihen, wo mit der Hilfe von „Kirche in Not“ der Wiederaufbau der ersten 100 Häuser christlicher Flüchtlingsfamilien beginnen wird. Pater Andrzej Halemba („Kirche in Not“), Interimsvorsitzender des „Ninive-Wiederaufbau-
Die Päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ (ACN) weiht drei Baustellen in drei Ortschaften in der Ninive-Ebene ein, wo die ersten einhundert der 13.000 durch den Islamischen Staat zerstörten Privathäuser wiederaufgebaut werden sollen. Am Montag, den 8. Mai, werden den ersten christlichen Familien, die zurückkehren wollen, an den Kirchen der drei christlichen Orte Bartella, Karamless und Karakosch Olivenbäume überreicht. Außer den Bäumen, die die jede Familie nahe bei ihrem Haus pflanzen soll, wird ihnen auch eine Grußbotschaft mit dem Wunsch übermittelt, sie mögen „ an dem Ort wieder Wurzeln schlagen, wo sie geboren wurden, dort leben und Früchte des Friedens und der Versöhnung hervorbringen“.
An der „Olivenbaum-Zeremonie“, die den Beginn des Wiederaufbaus kennzeichnet, werden unter anderem die Mitglieder des „Ninive-Wiederaufbau-Komitees“ teilnehmen, das Vertreter der drei christlichen Hauptkirchen der Region, der Syrisch Orthodoxen Kirche, der Syrisch Katholischen Kirche und der Chaldäisch Katholischen Kirche, sowie drei Experten und von „Kirche in Not“ ernannte Berater umfasst, sowie überdies Philipp Ozores, der Generalsekretär von KiN.
Der Ausschuss wurde am 27. März dieses Jahres gegründet, um den Wiederaufbau der etwa 13.000 christlichen Häuser zu planen und zu überwachen, die durch die Gewalttaten des sogenannten Islamischen Staat beschädigt wurden, als er die Region besetzte. 669 Häuser wurden dabei völlig zerstört. Die Gesamtkosten des Wiederaufbaus belaufen sich schätzungsweise auf über 250 Millionen Dollar. „Kirche in Not“ hat dem Ausschuss sowie den drei christlichen Kirchen, die er vertritt, bereits 450.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Eine im März durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass 41% der christlichen Familien definitiv in ihre Häuser in der Ninive-Ebene zurückkehren wollen, die sie 2014 während der IS-Invasion verlassen mussten. Weitere 46 Prozent der Familien ziehen eine Rückkehr ernsthaft in Erwägung. Im Gegensatz dazu waren im November 2016 nur 3,3 Prozent der befragten Familien dazu bereit, in ihre Dörfer zurückzukehren.
„Diese Zahlen bilden das historische Dilemma ab, in dem sich das Christentum im Irak in diesem Moment befindet.“, sagt Pater Andrzej Halemba, der Nahostverantwortliche von „Kirche in Not“ und Interimsvorsitzender des Ninive-Wiederaufbau-
Derweil wird von „Kirche in Not“ das Programm zur Verteilung von Grundlebensmitteln an etwa 12.000 Familien weitergeführt, die aus Mosul und der Ninive-Ebene nach Erbil und in andere Orte wie Dehouk, Kirkuk, Zakho und Alqosh geflohen sind. Bis Ende Juni 2017, der siebten Phase des von KiN finanzierten Nahrungsmittelhilfeprogramms, werden Lebensmittel im Wert von 2 Millionen Euro verteilt worden sein. Die monatlichen Nahrungsmittelpakete im Wert von je 60 Dollar pro Paket werden an alle Vertriebenen unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit verteilt. Muslime, Jesiden und Schabak erhalten ebenso Lebensmittelpakete wie Christen.
Seit März 2016 ist „Kirche in Not“ die einzige internationale Organisation, die den Binnenflüchtlingen („Internally Displaced People“ oder IDPs) in der Region hilft. Seit dem Jahr 2014 hat KiN die IDP’s, die zur Zeit im Irak leben, mit ca. 30 Millionen Euro unterstützt.