Die Kirche will die Verbindung zur Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) weiter vertiefen. „Wir möchten deutlich unterstreichen, dass wir zu dieser Universität stehen“, sagte Kardinal Reinhard Marx am Montagabend, 17. November, bei einem Festakt zum „Dies Academicus“ in der Aula der Hochschule in Eichstätt. Die Entscheidung, den Vorsitz des Stiftungsrats zukünftig hauptamtlich mit dem Augsburger Weihbischof Anton Losinger zu besetzen, sei eine Konsequenz aus der Einsicht, dass das Zusammenwirken von Trägerin und Hochschule permanent noch intensiver gestaltet werden müsse. Der Erzbischof von München und Freising bekannte sich im Namen der bayerischen Bischöfe erneut zur KU: „Wir haben Turbulenzen und Diskussionen auch in der Öffentlichkeit erlebt, aber so schnell lässt sich die Freisinger Bischofskonferenz nicht aus der Fassung bringen.“
Kardinal Marx, der Großkanzler der KU ist und derzeit noch dem Stiftungsrat vorsitzt, versicherte, dass sein Ausscheiden aus dieser Funktion keineswegs als sein Rückzug von der Katholischen Universität zu verstehen sei. Vielmehr kündigte er an, er wolle die Entwicklung der KU auch mit Blick auf die Deutsche Bischofskonferenz voranbringen, deren Vorsitzender er ist. Die Stiftung als Trägerin wolle sich fortan „viel intensiver“ um die Hochschule kümmern, versprach Marx: „Wir müssen mit viel mehr Engagement dabei sein als bislang.“
Der Kardinal erklärte, dass in den kommenden Wochen und Monaten mit den Gremien über eine stärkere finanzielle Unterstützung und über erforderliche Änderungen in der Satzung des Stiftungsrats gesprochen werde. Wichtig sei nun, „dass Weihbischof Losinger möglichst schnell in die Entwicklung einbezogen wird“.
Marx dankte der Interimspräsidentin Gabriele Gien: „Ich habe sehr großes Vertrauen in die neue Hochschulleitung. Interim bedeutet, jetzt aktiv eine neue Präsidentschaft vorzubereiten und die im Hochschulentwicklungsplan vorgegebenen Ziele nun zu priorisieren und in einer auch die finanziellen Möglichkeiten beachtenden Strategie umzusetzen.“ Der Kardinal hob hervor, dass dazu „ein konstruktives Gespräch mit dem Präsidium“ geführt wurde. Stiftung und Universität hätten „die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Interimspräsidentschaft auf einen guten Weg kommt.“ Deshalb wollen die bayerischen Bischöfe sich auch finanziell weiter engagieren und diesen Weg begleiten. Dazu sei ein gutes Zusammenwirken von Stiftung und Universität unerlässlich. (kel)
(Quelle: Webseite des Erzbistums München und Freising, 18.11.2014)