P. Philippe Capelle-Dumont, Direktor der „Académie catholique de France“, legte in einem Interview mit der französischen Ausgabe von Zenit dar, dass die Politik zwischen Nationen und unterschiedlichen Kulturen, ethische Fragen und die Förderung der Brüderlichkeit zu den Hauptthemen der Tagung zählten, die die „Académie catholique de France“ 2016 organisierte und zu der unter dem Titel „Dignité et vocation chrétienne du politique“ die Tagungsakten 2017 erschienen. Am 13. Oktober 2017 wird die Akademie ihr zehnjähriges Jubiläum mit einer Tagung in Rom begehen und dem Verhältnis zwischen Demokratie, Christentum und Erziehung in den fünf Kontinenten nachspüren.
P. Capelle-Dumont betonte die Universalität dieser Problemstellungen und erinnerte an politischen Einsatz und religiöses Bekenntnis der Kirche gegen die Nationalsozialisten. Als Herausforderung bezeichnete er die Lösung wirtschaftlicher Probleme und Umweltfragen für die Förderung des Friedens.
Nicht-Gewalt sei ein Imperativ. Der Mensch im Mittelpunkt des Interesses, wahre Solidarität, Öffnung zur Welt, Wahrung und Förderung des Friedens und Öffnung zur Zukunft trügen zum Aufbau Europas bei, das auf dem Christentum wurzele.
P. Capelle-Dumont wies auf die Bemühungen hin, das europäische politische Bewußtsein zu erneuern. Christen seien nicht bloße ethische Begleiter, sondern müssten ihre Werte in den Bereichen Erziehung, Gesundheit, Familie, soziale Gerechtigkeit und Politik einbringen. Im Zentrum stehe die Würde des Menschen, der Abbild Gottes sei. Politik mit Großbuchstaben sei erforderlich, zitierte P. Capelle-Dumont Papst Franziskus. Ernsthafter Dialog bringe auch die jungen Menschen dazu, sich für Politik zu begeistern. Die Politik dürfe nicht von ungeeigneten und korrupten Personen gestaltet werden.