„Gott hat alles für mich getan, was er konnte; nun ist es an mir, mein Möglichstes, ja alles für ihn zu tun.“ (Pater Titus Brandsma)
P. Titus Brandsma, mit bürgerlichem Namen Anno Sjoerd Brandsma, wurde am 23. Februar 1881 in Oegeklooster in Friesland in den Niederlanden geboren. Seine Schulausbildung absolvierte er bei den Franziskanern. 1898 schloss er sich dem Karmeliterorden in Boxmeer an. 1905 empfing er die Priesterweihe. Sein Studium der Theologie schloss er 1909 mit einer Promotion an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ab.
Nach der Rückkehr in seine Heimat unterrichtete er als Professor an der Katholischen Universität in Nimwegen. In den Jahren 1932/33 war er Rektor Magnificus der Universität. Neben seiner Lehrtätigkeit war P. Brandsma auch journalistisch aktiv. In seinen Schriften bezog er ab 1940, nach der Besetzung der Niederlande durch Deutschland, immer wieder Position gegen die Politik der Nationalsozialisten und die Judenverfolgung. Katholische Herausgeber forderte er auf, sich wie die Bischöfe in den Niederlanden gegen die Politik der Nationalsozialisten zu stellen. Am 19. Januar 1942 wurde er daher verhaftet und in das Gefängnis in Scheveningen überführt. Danach wurde er in das KZ Amersfoort deportiert. Trotz schrecklicher Leiden und Folter stand er dort seinen Mitgefangenen als Seelsorger und Prediger zur Seite. Sein Martyrium setzte sich ab dem 19. Juni 1942 im KZ Dachau fort.
P. Titus Brandsma starb am 26. Juli 1942 an einer tödlichen Injektion auf der Krankenstation, auf der er körperlich geschwächt seit einigen Tagen gelegen und medizinische Experimente erlitten hatte. Seine Seligsprechung erfolgte am 3. November 1985. Der heilige Johannes Paul II. bezeichnete P. Brandsma als Sieger, der inmitten des Hasses alle, auch seine Mörder, geliebt habe.