Gleich zum Auftakt seiner Ägyptenreise wird Papst Franziskus bei einer Weltfriedenskonferenz sprechen. Gastgeber ist dort der Großscheich der Universität Al Azhar, Ahmed Mohammed Al Tayeb. Der sunnitisch-islamische Würdenträger wird vor dem Oberhaupt der katholischen Kirche sprechen. Er hielt bereits am heutigen Donnerstag zum Auftakt des Symposiums in der ägyptischen Hauptstadt Kairo eine Rede, ebenso wie der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomaios I., der am Freitag ebenso auf Papst Franziskus treffen wird. Auch eine Begegnung mit dem koptischen Papst Tawadros ist im Anschluss an die Zusammenkunft vorgesehen.
Wie das Büro des Großimams mitteilte, dient die Veranstaltung als Aufruf zum Frieden „zwischen religiösen Führern, Gesellschaften und zwischen allen Ländern dieser Welt“. Die Menschheit erfahre derzeit eine überwältigende Krise, die existenzgefährdend sei und die Grundlagen des Lebens zerstöre. Blutige Konflikte resultierten daraus, die religiösen Werten und menschlichen Idealen widersprächen. Krieg und Gewalt breiteten sich aus, Terrorismus und religiöse Konflikte nähmen zu. Angesichts dessen rufe die Stimme der Vernunft dazu auf, das Beste zu tun, um die Ursachen des Leidens zu beseitigen und nach Wegen der Zusammenarbeit zu suchen, anstatt Konflikte zu schüren.
Noch am Palmsonntag waren zwei Kirchen in Ägypten Ziele von islamistischen Anschlägen, bei denen 49 Gläubige und Sicherheitskräfte den Tod fanden und weit mehr als 100 Menschen verletzt wurden. Papst Tawadros war Zelebrant des Gottesdienstes in Alexandria am Sitz des Patriarchats, als dort 14 Menschen durch einen Attentäter ermordet wurden, der sich vor der Sicherheitsschleuse in die Luft sprengte.