Papst Franziskus übergab am 12. Oktober 2017 Kardinal Leonardo Sandri, Großkanzler des „Pontificio Istituto Orientale“, bei seinem Besuch anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums des Instituts und der Kongregation für die Ostkirchen eine Botschaft.
Papst Franziskus erinnerte an die Gründungsgeschichte des Instituts und der Kongregation im Jahr 1917, als sein Vorgänger, Benedikt XV., bereits ein halbes Jahrhundert vor dem Konzilsdekret „Orientalium Ecclesiarum“ mit der Gründung auf den Reichtum der Ostkirchen habe hinweisen und ein Forschungszentrum gründen wollen. Diese Entscheidung bezeichnete Papst Franziskus als ökumenisch.
Das Institut wurde am 14. November 1926 eröffnet. Mit der Enzyklika „Rerum Orientalium“ forderte Benedikt XV. 1928 zusätzlich die Bischöfe auf, Studenten an das Institut zu senden. Nur einen Monat später wurde das Motu Proprio „Quod maxime“ veröffentlicht, mit dem das Bibelinstitut und das für die Ostkirchen mit der Universität Gregoriana verbunden wurden. 1929 folgte die Gründung des „Collegio Russicum“. 1971 öffnete die Fakultät für das Kanonische Recht der Ostkirchen ihre Pforten.
Forschung und Pastorale schlössen einander nicht aus, stellte Papst Franziskus fest, sondern seien gleichberechtigt. Der Papst rief den wichtigen Beitrag der Insitutsdozenten zu den Konzilsdokumenten „Orientalium Ecclesiarum“ und „Unitatis redintegratio“ 1964 und 1990 am „Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium“ in Erinnerung. Aufgabe der Dozenten und Studenten sei es zu helfen, den Glauben und die Ökumene zu stärken.
Papst Franziskus erklärte, dass niemand vor den Christenverfolgungen im Orient die Augen verschließen könne und zeigte die wichtige Aufgabe auf, die dem Institut in diesem Bereich zukomme. Abschließend ermutigte der Papst die Institutsmitglieder, die Forschung mit Liebe und intellektueller Ehrlichkeit, mit wissenschaftlicher Strenge und pastoraler Ausrichtung fortzusetzen, um einen Beitrag zu einer Zukunft der Versöhung und des Friedens zu leisten.