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Papst Franziskus nimmt Karlspreis entgegen

„Ich träume von einem Europa, von dem man nicht sagen kann, dass sein Einsatz für die Menschenrechte an letzter Stelle seiner Visionen stand“

6. May 2016Britta DörrePapst Franziskus

Papst & Angela Merkel, Karlspreis 2016 / © PHOTO.VA - OSSERVATORE ROMANO

Als „Stimme des Gewissens“ und „moralische Autorität“ bezeichnete Jürgen Linden, Vorsitzender des Direktoriums zur Verleihung des Internationalen Karlspreises, Papst Franziskus in seiner Ansprache während der Preisverleihung in der Sala Regia im Vatikan. Zahlreiche Würdenträger, u.a. die Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische König Felipe VI., waren zur Verleihung des ältesten und bekanntesten Preises angereist, der jedes Jahr an Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen wird, die sich in besondere Weise um Europa verdient gemacht haben.

Das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen in seiner Pressemittelung gab als Begründung seiner diesjährigen Wahl an: „Das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen fühlt sich beehrt, im Jahre 2016 Seine Heiligkeit Papst Franziskus mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen auszeichnen zu dürfen; eine Stimme des Gewissens, die uns mahnt, bei all unserem Tun den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, und eine herausragende moralische Autorität, die uns als Mahner und Mittler zugleich daran erinnert, dass Europa den Auftrag und die Verpflichtung hat, aufbauend auf den Idealen seiner Gründerväter Frieden und Freiheit, Recht und Demokratie, Solidarität und die Bewahrung der Schöpfung zu verwirklichen.“

Umrahmt von einem musikalischen Programm hielt Papst Franziskus seine Ansprache nach den Begrüßungsreden des Oberbürgermeisters der Stadt Aachen, Marcel Philipp, des Vorsitzenden des Direktoriums zur Verleihung des Internationalen Karlspreises, Jürgen Linden, des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, des Präsidenten der Europäischen Kommission, Claude Juncker, und des Präsidenten des Europarates, Donald Tusk. Nach den beiden Ansprachen der Würdenträger aus Aachen, die beide ihrer großen Freude Ausdruck verliehen und betonten, wie wichtig die Worte und Taten von Papst Franziskus in unserer heutigen, von nationalen und fremdenfeindlichen Tendenzen gezeichneten Zeit seien, wurde um 12.25 Uhr der Preis an Papst Franziskus verliehen.

In seiner sich an die Preisverleihung anschließenden Ansprache hob Martin Schulz hervor, dass Papst Franziskus die Menschen aufrüttele und alle Menschen über Nationen und Glaubensgrenzen hinweg für sich einnehme. Papst Franziskus führe Europa auf seinen humanistischen Geist zurück und lebe einer Gesellschaft, in der die Wertebasis ins Wanken geraten sei, Nächstenliebe vor und schenke Hoffnung. Alle Europäer seien aufgerufen, aufzustehen und diese Werte mit Leben zu füllen. Wie schon zuvor Martin Schulz, erwähnte auch Claude Juncker die Reise von Papst Franziskus nach Lesbos. Der Papst habe Nächstenliebe vorgelebt, als er muslimische Familien aus Lesbos im Vatikan aufgenommen habe.

Zu Beginn seiner Ansprache bekräftigte Papst Franziskus, den Preis Europa widmen zu wollen und erinnerte an die Geschichte Europas im vergangenen Jahrhundert, als aus Schutt und Asche mit der Gnade Gottes etwas Neues entstanden und aus freier Entscheidung das Fundament für den Frieden und die Einheit, die Familie der Völker, gelegt worden sei.

Papst Franziskus mahnte: „Wir Kinder dieses Traumes sind versucht, unseren Egoismen nachzugeben, indem wir auf den eigenen Nutzen schauen und daran denken, bestimmte Zäune zu errichten.“ Doch der Papst zeigte sich zuversichtlich, da er überzeugt sei, dass Resignation und Müdigkeit nicht zur Seele Europas gehörten, und stellte aufrüttelnde Fragen: „Was ist mit dir los, humanistisches Europa, du Verfechterin der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit? Was ist mit dir los, Europa, du Heimat von Dichtern, Philosophen, Künstlern, Musikern, Literaten? Was ist mit dir los, Europa, du Mutter von Völkern und Nationen, Mutter großer Männer und Frauen, die die Würde ihrer Brüder und Schwestern zu verteidigen und dafür ihr Leben hinzugeben wussten?“

Papst Franziskus betonte die Bedeutung der Transfusion des Gedächtnisses, die uns davor bewahre „hastig auf dem Treibsand unmittelbarer Ergebnisse zu bauen“. Es sei notwendig, „in dieser unserer zerrissenen und verwundeten Welt…  zu dieser Solidarität der Tat zurückzukehren, zur selben konkreten Großzügigkeit, die auf den Zweiten Weltkrieg folgte… Die Pläne der Gründerväter, jener Herolde des Friedens und Propheten der Zukunft, sind nicht überholt: Heute mehr denn je regen sie an, Brücken zu bauen und Mauern einzureißen.“

Es gelte, die Idee Europas zu aktualisieren, „eines Europa, das imstande ist, einen neuen, auf drei Fähigkeiten gegründeten Humanismus zur Welt zu bringen: Fähigkeit zur Integration, Fähigkeit zum Dialog und Fähigkeit, etwas hervorzubringen“.

Papst Franziskus sprach sich gegen Reduktionismen und „alle Bestrebungen zur Vereinheitlichung“, gegen Exklusion aus. „Die europäische Identität ist und war immer eine dynamische und multikulturelle Identität“, stellte der Papst fest. Solidarisches Handeln bedeute, Möglichkeiten zu schaffen, nicht Almosen zu geben. Wichtig sei für die Integration die kulturelle Eingliederung für ein friedliches Miteinander. Als grundlegend bezeichnete Papst Franziskus den Dialog: „Wir sind aufgefordert, eine Kultur des Dialogs zu fördern, indem wir mit allen Mitteln Instanzen zu eröffnen suchen, damit dieser Dialog möglich wird und uns gestattet, das soziale Gefüge neu aufzubauen. Die Kultur des Dialogs impliziert einen echten Lernprozess sowie eine Askese, die uns hilft, den Anderen als ebenbürtigen Gesprächspartner anzuerkennen, und die uns erlaubt, den Fremden, den Migranten, den Angehörigen einer anderen Kultur als Subjekt zu betrachten, dem man als anerkanntem und geschätztem Gegenüber zuhört.“

Wichtig sei, die Kinder in diese Richtung zu erziehen, sodass sich „der jungen Generation eine andere Art der Konfliktlösung“ einpräge „als jene, an die wir sie jetzt gewöhnen“. Papst Franziskus betonte, dass die Menschen sich in Koalitionen zusammenschließen sollten. „Alle, vom Kleinsten bis zum Größten, bilden einen aktiven Part beim Aufbau einer integrierten und versöhnten Gesellschaft. Diese Kultur ist möglich, wenn alle an ihrer Ausgestaltung und ihrem Aufbau teilhaben.“ In diesem Zusammenhang sprach der Papst das gravierende Problem der Jugendarbeitslosigkeit an, die den jungen Menschen die Zukunft verschließe und forderte: „Wenn wir unsere Gesellschaft anders konzipieren wollen, müssen wir würdige und lukrative Arbeitsplätze schaffen, besonders für unsere jungen Menschen. Das erfordert die Suche nach neuen Wirtschaftsmodellen, die in höherem Maße inklusiv und gerecht sind. Sie sollen nicht darauf ausgerichtet sein, nur einigen wenigen zu dienen, sondern vielmehr dem Wohl jedes Menschen und der Gesellschaft. Und das verlangt den Übergang von einer ‚verflüssigten‘ Wirtschaft zu einer sozialen Wirtschaft.“

Papst Franziskus versicherte Europa die Hilfe der Kirche und beschrieb mit bewegenden Worten das Europa, von dem er träumt: „Mit dem Verstand und mit dem Herz, mit Hoffnung und ohne leere Nostalgien, als Sohn, der in der Mutter Europa seine Lebens- und Glaubenswurzeln hat, träume ich von einem neuen europäischen Humanismus: ‚Es bedarf eines ständigen Weges der Humanisierung‘, und dazu braucht es ‚Gedächtnis, Mut und eine gesunde menschliche Zukunftsvision‘. Ich träume von einem jungen Europa, das fähig ist, noch Mutter zu sein: eine Mutter, die Leben hat, weil sie das Leben achtet und Hoffnung für das Leben bietet. Ich träume von einem Europa, das sich um das Kind kümmert, das dem Armen brüderlich beisteht und ebenso dem, der Aufnahme suchend kommt, weil er nichts mehr hat und um Hilfe bittet. Ich träume von einem Europa, das die Kranken und die alten Menschen anhört und ihnen Wertschätzung entgegenbringt, auf dass sie nicht zu unproduktiven Abfallsgegenständen herabgesetzt werden. Ich träume von einem Europa, in dem das Migrantsein kein Verbrechen ist, sondern vielmehr eine Einladung zu einem größeren Einsatz mit der Würde der ganzen menschlichen Person. Ich träume von einem Europa, wo die jungen Menschen die reine Luft der Ehrlichkeit atmen, wo sie die Schönheit der Kultur und eines einfachen Lebens lieben, die nicht von den endlosen Bedürfnissen des Konsumismus beschmutzt ist; wo das Heiraten und der Kinderwunsch eine Verantwortung wie eine große Freude sind und kein Problem darstellen, weil es an einer hinreichend stabilen Arbeit fehlt. Ich träume von einem Europa der Familien mit einer echt wirksamen Politik, die mehr in die Gesichter als auf die Zahlen blickt und mehr auf die Geburt von Kindern als auf die Vermehrung der Güter achtet. Ich träume von einem Europa, das die Rechte des Einzelnen fördert und schützt, ohne die Verpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft außer Acht zu lassen. Ich träume von einem Europa, von dem man nicht sagen kann, dass sein Einsatz für die Menschenrechte an letzter Stelle seiner Visionen stand.“

Der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen wird seit 1950 jedes Jahr verliehen. Die Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises der Stadt Aachen wurde am 14. März 1950 gegründet.

Der Volltext der Papstrede ist hier abrufbar.

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Freude und Hoffnung gehen Hand in Hand
„Was ist mit dir los, Europa, du Mutter von Völkern und Nationen?“

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Aphorismen

  • Machen wir es wie die Heiligen und vermitteln wir mit dem Zeugnis unseres Lebens die Freude und Schönheit des Evangeliums!

    – Papst Franziskus (@Pontifex_de, 15. Oktober 2017)

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