ROM, 27. Februar 2007 (ZENIT.org).- Auf dem Generalkapitel der Scalabrini-Familie, das vom 16. Januar bis zum 8. Februar in Rom tagte, wählten die Delegierten des Ordens mit dem aus Brasilien stammenden Pater Sérgio Olivo Geremia zum ersten Male einen Nicht-Italiener zum Ordensoberen. Der 64-jährige Ordenspriester wurde am 1. April 1944 in der Kleinstadt Dois Lageados in der Region Vale do Taquari geboren.
Umrahmt wurde das Generalkapitel von den Feierlichkeiten zum zehnten Gedenktag der Seligsprechung von Bischof Giovanni Battista Scalabrini (1839-1905), des Gründers der Scalabrini-Familie (vgl. Botschaft zum 100. Todestag). Die Scalabrini-Familie umfasst die Missionare vom heiligen Karl Borromäus (Scalabrini-Missionare), die Missionsschwestern vom heiligen Karl Borromäus (Scalabrini-Missionsschwestern) und das Säkularinstitut der Scalabrini-Missionarinnen.
Der Kongregation der Missionare vom heiligen Karl Borrmäus gehören heute 731 Priester und Ordensbrüder an. Sie wurde vom seligen Giovanni Battista Scalabrini am 28. November 1887 in Piacenza (Italien) gegründet. Zu ihrer besonderen Aufgabe gehört es, die Frohe Botschaft Jesu den Migranten zu überbringen, insbesondere jenen, die durch das Verlassen der Heimat in eine besondere Notlage geraten sind.
Der selige Giovanni Battista Scalabrini wurde „Vater der Emigranten“ genannt. Er war Rektor des Priesterseminars, Professor und Pfarrer in einer Arbeitersiedlung von Como und wurde im Jahre 1876 mit nur 37 Jahren zum Bischof von Piacenza ernannt. Er galt als ein unermüdlicher Seelsorger; fünf Mal soll er die 365 Pfarreien seiner Diözese besucht haben.
Zur neuen Leitung der Männerkongregation gehören auch die folgenden Berater: P. Livio Stella (Italien), P. José Carmen Hernandez A. (Mexiko), P. Rui M. da Silva Pedro (Portugal) und P. Pietro Paolo Polo (Italien).
Im Abschlussdokument des XIII. Generalkapitel werde die Notwendigkeit einer Wiederentdeckung des Gemeinschaftslebens und der Erneuerung der Spiritualität hervorgehoben, erklärte P. Pietro Polo, Generalsekretär der Scalabrini-Missionare, gegenüber der Nachrichtenagentur „Fides“. Der Orden habe seine Bereitschaft bekräftigt, sich für Menschen unterwegs und für die Migranten einzusetzen.
Die Scalabrinianer sind in allen fünf Kontinenten in 29 Nationen präsent. Sie bieten Migranten Anlaufstellen an und unterhalten Fortbildungs-, Studien- und Forschungszentren. Darüber hinaus betreiben sie Zeitungen und Radiosender, Kindergärten, Schulen und Altersheime.