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Schelling – ein Titan des Denkens. Die Philosophie der Offenbarung

Von Armin Schwibach

21. August 2008RedaktionUncategorized

WÜRZBURG, 21. August 2008 (Die-Tagespost.de/ ZENIT.org).-„Die großen Philosophien sind ragende Berge, unbestiegen und unbesteigbar. Aber sie gewähren dem Land sein Höchstes und weisen in sein Urgestein. Sie stehen als Richtpunkt und bilden je den Blickkreis; sie ertragen Sicht und Verhüllung. Wann sind sol­che Berge das, was sie sind? Dann gewiss nicht, wenn wir vermeintlich sie bestiegen und beklettert haben. Nur dann, wenn sie uns und dem Lande wahrhaft stehen. Aber wie wenige vermögen dieses, in der Ruhe des Gebirges das lebendigste Ragen erstehen zu lassen und im Umkreis dieser Überragung zu stehen. Die echte denkerische Auseinandersetzung muss dies allein anstreben“ (M. Heidegger).

Philosophien und Philosophen sind keine einfachen Begebenheiten im Kulturgeschehen einer Zeit. Oder besser: Werden sie zum Ausdruck eines Kulturgeschehens, so hören die Philosophen auf, Philosophie zu schaffen, und werden zu rezipierenden Kommentatoren des Zeitgeschehens – die Philosophie zerfällt in aufeinander treffende Meinungen und verliert ihre Schöpfungskraft, sie setzt nicht mehr, sondern findet sich in Jeweiligkeiten versetzt hervor. Das Denken des Deutschen Idealismus und mit ihm eines dessen größten Vertreters hingegen hatte es sich zur Absicht gemacht, nicht nur „kreativ“ zu denken, sondern Welt aus dem Denken erstehen zu lassen, so dass sie zur wahren Wirklichkeit im Sinnen nach der Natur, dem Wesen des Menschen und Gottes führen kann. Der Idealismus ist das letzte große Metaphysikprojekt des abendländischen Denkens, und Friedrich Wilhelm Josef Schelling (1774-1854) steht mitten in diesem Gebirge als „ragender Berg“ und Titan des Denkens. Ihn zu besteigen erfordert Wagemut und Standhaftigkeit, die Fähigkeit, sich vom Drängen nach Wahrheit ansprechen zu lassen.

„Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt / Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.“ Dieses Wort aus den orphischen Versen J.W. von Goethes kennzeichnet nicht allein die Anerkenntnis dessen, der mit der Wahrheit ringt. Sie charakterisiert geradezu in seinem Lebenslauf das reiche Schaffen eines Denkers wie Schelling, in dem Virtuosität und Fleiß, die Macht des übergreifenden Genies und die Tüchtigkeit des Handwerkers ineinander greifen, um den Horizont des Wissensdienstes am Schicksal der Menschheit auszukundschaften. Die ungewöhnliche Begabung, der durch die väterliche Ausbildung von frühester Kindheit an keine Grenzen gesetzt wurde, führte dazu, dass seine Arbeit bereits seit 1792 größte wissenschaftliche Beachtung gefunden hatten. Nicht wenige Schellinggelehrte sehen den 25jährigen im Jahr 1800 am Höhepunkt seiner Karriere und seines in ganz Deutschland verbreiteten Rufes angelangt. Bereits 1795, als er seine ersten systematischen Arbeiten vollendet hatte und sich in das Abenteuer der Naturphilosophie als „spekulative Physik“ zu stürzen begann, ehe er zur spekulativen Philosophie Gottes und des in Christus kulminierenden Geheimnisses der Offenbarung vordringen sollte, erkannte er im Denken Kants die Morgenröte einer neuen Zeit, deren eine Sonne er sein wollte, „die in die tiefsten Winkel Licht und Leben ausstrahlen und die Sumpfnebel zerstreuen sollte“ (Brief an G.W.F. Hegel, 4.2.1795).

„Das A und O aller Philosophie ist Freiheit“, rief der 20jährige, der „frisch von Kant hergekommen war“, seinen Zeitgenossen zu. Er meinte damit: Die Freiheit muss in allen Wissensbereichen als wirkliche zur Darstellung gebracht werden. Dieses Streben nach Wirklichkeit umfasst die Sittlichkeit, das Wissen insgesamt, lässt sich in der Natur erkennen und vollendet sich in der philosophischen Religion, der spekulativen und geschichtlichen Rekonstruktion des göttlichen Offenbarungsereignisses in seinen verschiedenen Phasen. Gerade letzteres ließ Schelling sein Leben lang keine Ruhe. Immer wieder näherte er sich dem Gott an, um das menschen-mögliche Denken an ihn in der „Philosophie der Offenbarung“ zu verwirklichen. Denn: Ist Freiheit das A und O der Philosophie, so muss sie gerade in einem Bereich wie der Religion, die scheinbar von Ritualität und Dogmen bestimmt ist, als Freiheit der Gottheit, als „unser Höchstes“ thematisch werden. Allein dieser Gedanke ist derart, dass er „alle Gefäße unseres Denkens und Erkennens so ausdehnt, dass wir fühlen, wir sind nun bei dem Höchsten, wir haben dasjenige erreicht, worüber nichts Höheres gedacht werden kann“. Darin erfüllt sich der Sinn der Offenbarung als die Geschichte Gottes mit der Menschheit: die „Urgedanken der Menschheit“, die immer bestehen bleiben werden, auch wenn das Scheinbare des Augenblicks längst verschollen sein wird.

Die „Philosophie der Offenbarung“ ist die größtmögliche philosophische Anstrengung um das Wesen des Christentums: die Fleischwerdung des göttlichen Logos. Christus, das Prinzip des Kosmos, ist dazu bestimmt, am Kreuz zu sterben. Die Fleischwerdung des Gottessohnes interpretiert Schelling als Prinzip des kosmischen Kenosis. Christus nimmt Menschennatur an und verzichtet so auf den Olymp der Herrlichkeit der heidnischen Götter. Er gelangt zur wahren Herrlichkeit durch sein Leiden, das neue Opfer, das seine Wirklichkeit ganz vor die Menschheit bringt. Für Schelling ist die Menschheit von Gott her zu interpretieren: je menschlicher der Mensch, um so göttlicher wird er. Das Eintreten in das mystisch-realistische Offenbarungsgeschehen führt zur Erkenntnis der göttlichen Berufung des Menschen. Die Philosophie der Offenbarung ist die höchste Aufgabe des Menschen.

Offenbarung ist Geschehen in der Zeit. Das Christentum schreitet über die Naturoffenbarung des Heidentums hin zur Offenbarung der „ideellen Welt“. Das Christentum bringt vor eine Offenbarung, in der das Ewige absolut und geschichtlich zugleich ist. Das Offenbarte greift in die Geschichte der Zeit ein, in der es „von Grundlegung der Welt“ angelegt war. Die Offenbarung ist freie Tat Gottes. Sie ist kein Apriori, sondern fordert vom Menschen ein stetes Nachdenken. Die Offenbarung befreit den Menschen von seiner Gebundenheit an die Immanenz der Natur zum Bewusstsein des neuen Verhältnisses zwischen der Person Mensch und der Person Gott. Mit Christus, dem Gottmenschen, ist der Mensch in das Reich der Freiheit eingetreten. Der Glaube ist selber Wissen, das der Unruhe des Forschens entzogen ist. Der Glaube aber hebt die Unruhe des Suchens nicht auf, sondern fordert sie, gerade weil er das Ende des Suchens ist. Der Anfang ist Glaube an Wissen. Das Ende ist der Glaube, der das zur Ruhe gekommene Wissen ist.

Im Alter von 66 Jahren folgt Schelling 1841, zehn Jahre nach dem Tode Hegels, einem Ruf an die Berliner Universität. Unter den Hörern seiner „Philosophie der Offenbarung“ sitzen unter anderen Friedrich Engels, Søren Kierkegaard, Michail Bakunin, Alexander von Humboldt. Neugier und Erwartungen beherrschten das Klima. Vorurteile, Begeisterung und strikte Ablehnung, ja Spott begleiteten das Ereignis. Viele wandten sich enttäuscht ab. Die Zeit hatte Schelling überholt. Sie war reif für das Pamphlet Engels gegen den „Philosophen in Christo“.

Für Schelling gilt, was Friedrich Schlegel über Platon geschrieben hatte: „Er ist nie mit seinem Denken fertig geworden, immer beschäftigt, seine Ansichten zu berichtigen, zu ergänzen, zu vervollkommnen, und in diesem immer weiter strebenden Gang seines Geistes nach vollendetem Wissen und Erkennen, diesem ewigen Werden, Entwickeln und Bilden seiner Ideen, das er in Gesprächen künstlich darzustellen suchte, muss das Charakteristische seiner Philosophie gesucht werden.“

Am 20. August 1854 verstarb Schelling in Bad Ragaz in der Schweiz. Zwei Jahre Später ließ ihm der bayerische König Maximilian II. ein Grabmal setzen mit der Widmung: „Dem Ersten Denker Deutschlands“. Andere folgten ihm. Keiner erreichte mehr die Höhen, auf die Schelling sich vorgewagt hatte. Die Welt ergraute, und mit ihr das Denken. Die „dürftige Zeit“ war angebrochen, in der das Licht der Wahrheit und der Schönheit verfinsterte.

[Teil 33 der Reihe „Fünfzig Hauptwerke der Philosophie“, © Die Tagespost vom 12. Juli 2008]

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