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„Sie haben es wegen des Mobbings in der Unterkunft nicht mehr ausgehalten“

Interview mit dem Leiter des Arbeitskreises Flüchtlinge des ZOCD (Erster Teil)

6. June 2016Michaela KollerVerfolgte Christen

Paulus Kurt / © Privat

Viele Christen mussten in den letzten Jahren wegen Verfolgung ihr Land verlassen, viele davon aus der Wiege des Christentums. Einigen geht es in Deutschland nicht viel besser: die Bedrohung von Christen durch radikale Muslime wurde leider importiert und breitete sich in einigen Flüchtlingsheimen aus. Michaela Koller fragte beim Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland (ZOCD) nach Konsequenzen und Hintergründen dieses Phänomens.

***

Herr Paulus Kurt, Sie sind Leiter des Arbeitskreises Flüchtlinge des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland (ZOCD). Wohl noch nie sah die Zukunft des Christentums in Nahost so düster aus, weswegen sich Massen ihrer Glaubensbrüder und –schwestern auf den Weg zu uns nach Europa machen. Wie sah Ihr eigener Lebensweg aus?

Paulus Kurt: Ich bin 1965 im Tur Abdin, in einem Dorf in der Nähe von Midyat geboren. Schon mit sechs, sieben Jahren habe ich gesehen, was Krieg in der Region bedeutet. Wir Christen haben das zu spüren bekommen. Ich war Zeuge, wie in den siebziger Jahren die Menschen massenweise Hab und Gut zurückließen, um nach Europa zu gehen. Zunächst verließen wir unser Dorf, von1976 bis 1980 lebten wir in Istanbul, bevor wir dann nach Deutschland kamen. Nach sechs Jahren ist unser Asylantrag bewilligt worden. Es hat so lange gedauert, weil es immer schon schwierig war, in Deutschland wegen religiöser Verfolgung anerkannt zu werden. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Das ist erschütternd zu hören, da sich doch deutsche Politiker auf internationalen Konferenz für die Religionsfreiheit weltweit einsetzen. Wie sind Sie dazu gekommen sich für Flüchtlinge zu engagieren?

Paulus Kurt: Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung war es lange vorher klar, dass die Christen zwischen die Fronten geraten und viele von ihnen nach Europa fliehen würden. Ich wollte in dieser schwerwiegenden und schwierigen Angelegenheit nicht untätig bleiben. Wir wollten diese Menschen nicht alleinlassen. Unsere Organisation ist die Stimme dieser Christen.

Nun haben Sie kürzlich, zusammen mit Menschenrechtsorganisationen, in einer vielbeachteten Pressekonferenz offengelegt, dass Christen aus dem Nahen Osten sogar in Deutschland Angst haben müssen. Sie werden in den Unterkünften, in denen sie die ersten sechs Monate nach der Aufnahme in Deutschland verbringen müssen, von radikalen Muslimen bedrängt. Wann haben Sie erstmals von solchen Fällen erfahren?

Paulus Kurt: Das Problem gibt es in Deutschland schon länger. Dort, wo Christen mit Muslimen zusammenleben müssen, machen sie häufiger solche Erfahrungen. Eine irakische Familie in Freising hat es vor zwei, drei Jahren in der Unterkunft wegen des Mobbings nicht mehr ausgehalten und ist freiwillig wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Mir war klar, als so viele Flüchtlinge letzten Sommer kamen, dass diese Menschen wieder zusammen untergebracht werden und diese Probleme erneut auf uns warten. Aus diesem Grund habe ich im Juli vorigen Jahres andere Christen mobilisiert und einen Unterstützerkreis bei mir in der Nähe [Landkreis Freising nahe München, Anm. d. Red.] gegründet. Kaum hatte ich das bewerkstelligt, erreichten mich die ersten Anfragen. Das war letzten August. Der Unterstützerkreis ist dann bundesweit ausgedehnt worden, um in ganz Deutschland diesen Menschen Hoffnung zu geben. Viele engagieren sich für den Zentralrat.Die meisten Unterstützer kennen die Flüchtlingsproblematik aus der eigenen Familie.

Haben Sie damals die Behörden alarmiert? Wie haben die reagiert?

Paulus Kurt: Unser erster Kontakt waren die Heimleitungen, um auf das Problem hinzuweisen. Wir haben zunächst einmal gefragt, inwiefern sie informiert sind. Diese haben oft versucht, das zu beschönigen und argumentiert, dass es dort so beengt sei. Wir haben die Menschen weiter betreut und bei dem einen oder anderen gesehen, dass es noch viel dramatischer ist als sie uns das Problem dargestellt haben. Wir haben dann mit Behörden Kontakt aufgenommen, auch mit Politikern und darauf hingewiesen, aber wir bekamen kaum Unterstützung. Wir haben darauf vertraut, was uns gesagt wurde: Deutschland ist ein säkularer Rechtsstaat. Für die Behörden stand fest, dass alle Menschen, die hier Schutz suchen, miteinander zurechtkommen und in Frieden miteinander leben müssen. Sie haben aber keine Lösung vorgeschlagen, wie sie das machen sollen. In den meisten Fällen fehlt den Mitarbeitern in den Behörden das kulturelle und geschichtliche Hintergrundwissen.

Was haben Sie als Hilfe erwartet?

Paulus Kurt: Wir wünschen uns, dass sie das Problem wahrnehmen und sich damit beschäftigen. Und dass sich endlich etwas ändert. Christen sind unter den Flüchtlingen auch in der Minderheit. Auch als Betroffene Anzeige erstattet haben, wurde nichts unternommen oder die Verfahren dauerten zu lang. Die Menschen hatten schließlich Angst um ihr Leben. Das erste Problem bestand darin, dass hinterher Aussage gegen Aussage stand. Das Zweite war der Umstand, dass die Dolmetscher, die der islamischen Religion angehörten, oft zu den Beschuldigten gehalten haben. Ich kenne Aussagen, denen zufolge Dolmetscher auf dem Weg zur Polizei oder vorher schon die Christen bedrängt haben und gesagt haben sollen: Wenn du Anzeige erstattest, kannst du deinen Asylantrag vergessen. Ich habe sehr oft mitbekommen, dass Anzeigen zurückgezogen wurden, weil die Christen bedroht wurden.

Sind diese Vorgänge den Behörden bekannt?

Paulus Kurt: Die Gespräche, die wir mit ihnen geführt haben, ergaben, dass sie nichts weiter tun können, wenn keine Anzeige vorliegt. Auch die Fälle, die angezeigt wurden, haben viel zu lange gedauert, und durch die Erstattung der Anzeige haben die Christen in den Heimen noch mehr Druck bekommen. Das geschah nicht nur durch die Beschuldigten, sondern auch von größeren Gruppierungen. Sie sind auf sie losgegangen und drohten: Ihr traut euch uns anzuzeigen – das wird ein Nachspiel haben.

Was stellen Sie sich denn als Lösung des Problems vor?

Paulus Kurt: Eine Lösung wäre, wenn man bei der Registrierung gleich auch die Religionszugehörigkeit erfassen würde. Innerhalb weniger Monate kamen aber mehr als eine Million Menschen nach Deutschland, die in kurzer Zeit untergebracht werden mussten, wo sie sich auch länger aufhalten können. Ich habe im Raum München mehrere Unterkünfte besucht, um zu sehen, wie die Lage aussieht. Ich habe gesehen, wie sieben unterschiedliche Menschen in einem einzigen Raum von 22 Quadratmetern zusammenleben müssen, bis sich ihre Wege wieder trennen. Diese Menschen, die sich oftmals bereits in ihren Heimatländern der Willkür des Staatsapparates und radikaler Muslime ausgesetzt sahen, sind vor einem Religionskrieg geflohen und sollen hier nun wieder mit genau diesen Menschen zurechtkommen. Ich habe aber auch in München Heimleiter gesprochen, die gesagt haben, dass es für sie wichtig ist, wer welche Identität hat, woher er kommt oder welcher Religion er angehört, damit er das in der Unterkunft berücksichtigen kann. Und tatsächlich gab es in dieser Unterkunft fast gar keine Probleme.

Ende erster Teil des Interviews. Teil 2 folgt morgen.

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    – Papst Franziskus (@Pontifex_de, 15. Oktober 2017)

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