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Sören Kierkegaard: Die Krankheit zum Tode. Verzweiflung überwinden

Von Alexander Riebel

10. September 2008RedaktionUncategorized

WÜRZBURG, 10. September 2008 (Die-Tagespost.de/ ZENIT.org).- Der Name Anti-Climacus steht nicht im Lexikon. Aber der dänische Philosoph und Schriftsteller Sören Kierkegaard (1813–1855) schreibt über ihn: „Das Pseudonym heißt: Johannes Anti-Climacus, im Gegensatz zu Climacus, der sagt, er sei kein Christ, Anti-Climacus ist das entgegengesetzte Extrem: er ist ein Christ in außerordentlichem Grad – bloß dass ich es selber nur so weit bringe, ganz schlicht ein Christ zu sein.“ Es war Kierkegaards eigenes Pseudonym, unter dem er „Die Krankheit zum Tode“ (1849) veröffentlichte, mit dem Untertitel: „Eine christlich-psychologische Entwicklung zur Erbauung und Erweckung von Anti-Climacus, herausgegeben von Sören Kierkegaard“. So wie er sich hinter Pseudonymen verbarg, blieb ihm auch selbst vieles in seinem Leben ein Rätsel. In den „Stadien auf dem Lebensweg“ sagt er über sich: „Ich bin eher ein Mensch, wie er in einer Krise notwendig werden könnte, ein Probestück, welches das Dasein braucht, um sich vorzufühlen.“

Kierkegaard schrieb mit äußerster Intensität gegen seinen Zeitgenossen Hegel an. Für Hegel sei es das philosophische System, aus dem sich der Mensch heraus verstehe. In Hegels „Wissenschaft der Logik“ heißt es, „der Mensch selbst ist Denken, er ist da als denkend, es ist seine Existenz und Wirklichkeit“. Der Philosoph in Kopenhagen hingegen konzentrierte sich ganz auf Einzelnen, als der er vor Gott steht. Nur das sollte das Thema der Philosophie sein, und nur so sei sie erbaulich. Auch sein eigenes Leben unterstellte Kierkegaard dieser Forderung. So heiratete er seine Verlobte Regine Olsen nicht, angeblich weil er nicht das Allgemeine realisieren wollte, nämlich zu heiraten, wie es jeder tue – denn dass sich das Allgemeine realisiere, sah er als einen Grundzug der Philosophie Hegels.

Gleich in der Einführung zur „Krankheit zum Tode“ kommt Kierkegaard zum Kern des Problems: Was aus menschlicher Perspektive der Tod zu sein scheint, ist kein endgültiger Tod. So war die Krankheit des Lazarus keine Krankheit zum Tode, auch wenn Christus gesagt habe: „Lazarus ist tot“ (Joh. 11, 14) Doch Christus habe an das Wunder gedacht, und für Kierkegaard liegt im Tod unendlich viel Hoffnung. Denn was hätte Lazarus die Auferstehung von den Toten geholfen, wenn er doch wieder hätten sterben müssen und „wenn Er nicht wäre, Er, der die Auferstehung und das Leben für jeden ist, der an ihn glaubt!“

Kierkegaard zeigt in seiner kleinen Schrift, dass Verzweiflung die Krankheit zum Tode ist. Die Verzweiflung hat eine bestimmte Struktur, die im „Selbst“ des Menschen begründet liegt. „Aber was ist das Selbst? Das Selbst ist ein Verhältnis, das sich zu sich selbst verhält, oder ist das im Verhältnis, dass das Verhältnis sich zu sich selbst verhält.“ Kierkegaard nennt dieses Selbst, also den Menschen, eine „Synthese von Unendlichkeit und Endlichkeit, von Zeitlichkeit und Ewigkeit, von Freiheit und Notwendigkeit“. Der Mensch, der in der Einheit dieser Verhältnisse ist, gründet selbst wiederum in Gott als dem Anderen. Und nur wer sein Selbst will und sich dabei zugleich in Gott weiß, kann der Verzweiflung des Unglaubens entgehen. Kierkegaard unternimmt also keine komplizierten Gottesbeweise, die die endliche Ratio in endlosen Argumentationen zerlegen könnte. Sondern er zeigt völlig klar, dass es des Sprungs vom Unglauben in den Glauben bedarf: Glauben heißt für ihn, den Verstand verlieren, um Gott zu gewinnen. Und auf dem Weg zu Gott gibt es zwei Arten der Verzweiflung, vor denen sich jeder hüten muss. Nämlich verzweifelt er selbst sein zu wollen (Trotz) und verzweifelt nicht er selbst sein zu wollen (Schwäche). Es sind gleichzeitig Formen des Selbstverlustes und des Verlustes Gottes.

Kierkegaards Schrift lässt nicht nur besser den Tod verstehen, sie eignet sich auch als Sterbebegleitung. Verzweiflung kann es nur geben, wenn der Tod das Letzte ist. „Denn Sterben bedeutet, dass es vorbei ist, aber den Tod sterben bedeutet, dass man den Tod durchlebt.“ Die „Formel“ für alle Verzweiflung ist für Kierkegaard, verzweifelt sich selbst los sein zu wollen, worauf auch die Form zurückzuführen sei, verzweifelt man selbst sein zu wollen.

Wer aber will verzweifelt sich selbst loswerden? Als augenfälliges Beispiel nennt Kierkegaard den Dichter, sogar den religiösen Dichter, weil bei ihm noch der Aspekt der Sünde hinzukomme. „Christlich betrachtet ist trotz aller Ästhetik jede Dichterexistenz Sünde, die Sünde: dass man dichtet statt zu sein, dass sich jemand zum Guten und Wahren durch Phantasie verhält, anstatt das zu sein, was er ist, existenziell danach zu streben, das zu sein.“ Ein solcher Dichter könnte tief religiös sein, Gott über alles lieben, und doch ebenso sehr die geheime Qual, die er nicht aufgeben will, nämlich ein anderer sein zu wollen.

Kierkegaard bohrt tief und entzieht dem Leser Stück für Stück seine liebgewonnenen Gewissheiten. Er überführt nicht nur den religiösen Dichter als Verzweifelten, sondern auch den Glücksuchenden. Denn, und dies ist hochaktuell für alle Gesundheitsapostel dieser Tage, Gesundheit und Krankheit sind gleichermaßen Zeichen einer Krise. Gerade wer sich glücklich gesund fühlt und die Verzweiflung nicht spürt, lebt in einer Scheinwelt. Wer sich dessen nicht bewusst ist, als Geist bestimmt zu sein, sondern nur als leiblich-seelische Einheit, der mag das Glück für das Höchste halten. Selbst was Kierkegaard für das Schönste und Liebenswerteste erklärt, den Anblick „einer weiblichen Jugendlichkeit“ mit lauter Harmonie und Friede: „Das ist doch Verzweiflung. Dies ist nämlich Glück; aber Glück ist keine Bestimmung des Geistes, und tief, tief drinnen, zuerst in der heimlichen Verborgenheit, dort wohnt doch die Angst, die die Verzweiflung ist, will so gern das Recht haben, da drinnen zu bleiben, denn das ist der Verzweiflung am liebsten, ihre meist gesuchte Wohnstätte: tief drinnen im Glück.“ Die Verzweiflung, die das Leben behaglich und bequem macht, muss also durchaus nicht als Verzweiflung angesehen werden.

Kierkegaard zeigt, was eine „christlich-psychologische Entwicklung“, wie es im Untertitel heißt, von allen Psychologien der Gegenwart unterscheidet. Die Psychologie fasst den Menschen nur im Hinblick auf seine in zeitlichen und damit endlichen Bahnen verlaufende Innerlichkeit auf, die ja nur veränderbar oder therapierbar ist, weil sie bloß in der Zeit verläuft. Die Psychologie versteht das Innere des Menschen aber nicht in seinen Strukturen als Geist, der letztlich im göttlichen Geist und damit in einer höheren Gesundheit gründet, und das macht Kierkegaard so überlegen und gibt ihm noch heute eigentlich das Zeug zum katholischen Bestseller.

Glauben heißt für Kierkegaard, dass für Gott alles möglich ist. Der Kampf um den Glauben ist der Kampf um Möglichkeit. Darum ist der Glaube das „ewig sichere Gegengift“ zur Verzweiflung: auch wenn der Untergang sicher ist, besteht noch Möglichkeit. „Wenn einer ohnmächtig wird, ruft man nach Wasser, Eau de Cologne, Hoffmannstropfen; aber wenn einer verzweifeln will, so heißt es: schaff Möglichkeit.“ Nur für Deterministen ist alles verloren, weil sie an die Notwendigkeit glauben; und für den Spießbürger in seiner Geistlosigkeit gebe es statt der Möglichkeit nur die Wahrscheinlichkeit. Sogar der Teufel wird Thema – in dem von ihm erreichten Maximum an Verzweiflung, er selbst sein zu wollen, ist er der „absolute Trotz“.

Der Höhepunkt der Schrift sind die Untersuchungen zur Sünde, weil sie Verzweiflung vor Gott ist. Der Gegenbegriff zur Sünde ist nicht Tugend, sondern der Glaube: „Alles, was nicht aus dem Glauben kommt, ist Sünde“ (Röm 14, 23). Erst durch diesen Gegensatz wird auch das Ärgernis am Glauben als höchste Potenzierung der Sünde erkennbar.

[Sören Kierkegaard: Die Krankheit zum Tode (und andere Schriften). Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, 767 Seiten, ISBN-13: 978-3423133-845, EUR 12,50; Teil 38 der Reihe „Fünfzig Hauptwerke der Philosophie“, © Die Tagespost vom 16. August 2008]

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Erschütternde Erfahrungen eines Priester in Orissa (Indien)
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